22.08.2022

Unerreichte Präzision

Der Spendenzweck der diesjährigen PSD-Herzfahrt ist ein neuartiges Ultraschallsystem zur 3D-Darstellung des Herzens. Es erleichtert den DHZB-Kinderkardiolog*innen eine exakte Therapie und kann Patient*innen eine aufwändige MRT-Untersuchung ersparen.

DHZB-Kinderkardiologe und Oberarzt Dr. Hannes Sallmon (rechts im Bild) bei einer Ultraschalluntersuchung (Foto: DHZB/Külker).

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Seit gestern läuft wieder die PSD-HerzFahrt zugunsten der Kinderherzmedizin am DHZB: Eine Woche lang können per eigens entwickelter App Kilometer gesammelt werden, am 28. August gibt's dann das große Abschluss-Event auf dem Tempelhofer Feld in Berlin!
 
Der diesjährige Spendenzweck der Herzfahrt ist ein neuartiges Ultraschallsystem zur 3D-Darstellung des Herzens. Es erleichtert den DHZB-Kinderkardiolog*innen eine exakte und individuelle Therapie und kann den Patient*innen eine aufwändige MRT-Untersuchung ersparen.

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens ist aus der Kinderkardiologie heute nicht mehr wegzudenken und hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Geräte der neuesten Generation, wie sie am DHZB eingesetzt werden, ermöglichen nicht nur eine genaue Darstellung der Herzstrukturen, sondern auch der Druckverhältnisse und der Geschwindigkeit des Blutflusses im Herzen. Die Ultraschalldiagnostik ist schmerz- und Nebenwirkungsfrei und – etwa im Vergleich zur Magnetresonanztomografie (MRT) – sehr unkompliziert durchführbar.

Mithilfe der HerzFahrt-Radler*innen wollen die Ärztinnen und Ärzte der DHZB-Kinderkardiologie in der Ultraschalldiagnostik jetzt aber noch einen Schritt weitergehen: denn ein neuartiges System aus den USA ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung des Herzens in bisher unerreichter Präzision.

Dazu bestimmt ein ­– völlig harmloser – Sensor auf der Haut fortlaufend die Position des Ultraschallkopfs, den die Ärztin/der Arzt über den Brustkorb führt. Jeder von Ärztin oder Arzt bei der Untersuchung gesetzte Messpunkt wird damit dreidimensional genau und präzise gespeichert.

Aus diesen Punkten errechnet das System ein 3D-Abbild des Herzens. Dabei greift die Geräte-Software auch auf die Daten tausender bereits gespeicherter Ultraschall – und MRT-Untersuchungen zu und gleicht sie mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz mit den aktuellen Messwerten ab.

„Das System ermöglicht uns nicht nur jederzeit eine sehr genaue räumliche Vorstellung etwa von komplexen angeborenen Fehlbildungen, es liefert uns aber auch wichtige Daten zur Funktion des Herzmuskels. Damit können wir die Therapie genau planen, jederzeit überprüfen und wenn nötig anpassen. In einigen Fällen können wir unseren kleinen Patienten auch eine wesentlich aufwändigere MRT-Untersuchung ersparen“, erklärt DHZB-Kinderkardiologe und Oberarzt Dr. Hannes Sallmon (im Bild).

Die vielen mit dem Gerät gewonnenen Untersuchungsdaten helfen den DHZB-Spezialist*innen nicht zuletzt auch bei der Forschung – zur Entwicklung einer immer besseren Kinderherzmedizin.

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