05.10.2017

Professur für Sebastian Kelle

Der DHZB-Oberarzt ist auf die Diagnostik von Herz-Kreislauferkrankungen mit der Magnetresonanztomographie (MRT) spezialisiert und betreibt in diesem Bereich seit vielen Jahren intensive Forschung

Prof. Dr. med. Sebastian Kelle

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PD Dr. med. Sebastian Kelle, Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin – Kardiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin (Leitung: Prof. Dr. Burkert Pieske) ist zum W2-Universitätsprofessor für „molekulare und funktionelle koronar-vaskuläre MRT-Bildgebung“ an der Charité / Universitätsmedizin Berlin (in Kooperation mit dem DHZB) berufen worden.

Bundesweit gibt es nur 3 vergleichbare Universitätsprofessuren. 

Sebastian Kelle ist sowohl Facharzt für Innere Medizin als auch für Kardiologie mit der Zusatzbezeichnung: „Kardiale MRT“ und seit 2002 am DHZB tätig. Seitdem beschäftigt er sich intensiv mit<link internal-link> kardialer MRT-Bildgebung. Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt an der Johns-Hopkins-University in Baltimore von 2007-2009 habilitierte er sich 2012 mit einer Arbeit zur klinischen Wertigkeit von sogenannten „Stress-MRT“ -Untersuchungen und ist von mehreren internationalen Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, European Association of Cardiovascular Imaging, Society for Cardiovascular Magnetic Resonance) zertifizierter Level III-Experte (höchster Grad) für die kardiale MR-Diagnostik. Sebastian Kelle besitzt zudem die 12-monatige Weiterbildungsermächtigung der Berliner Ärztekammer für kardiale MRT.

Am DHZB wird die kardiale MRT bereits seit 1996 eingesetzt, das Zentrum spielt in der Entwicklung dieser modernen diagnostischen Methode seit langem eine international führende Rolle. Seit drei Jahren betreibt Prof. Kelle maßgeblich den Aufbau eines „MRI Core Lab“, um diese große Erfahrung und Expertise besser für die Forschung nutzbar zu machen.

„Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um eine Datenbank mit MRT-Befunden in Verbindung mit detaillierten Daten über den Patienten, seinem Krankheitsverlauf sowie der bisherigen Behandlung“, erklärt Prof. Kelle, „diese Verbindung aus Daten und Know-how stellen wir auf Antrag für Studien zur Verfügung und begleiten dann auch deren Durchführung.“

Zusätzlich erfolgen qualitative Auswertungen als geblindetes MRI-Core-Lab. Dies erfolgt schon heute im Rahmen mehrerer Studien des Deutschen Zentrums für Herzkreislaufforschung (DZHK), multizentrischer Forschungsstudien sowie im Auftrag für klinische Phase I, II und III-Studien.

Als Universitätsprofessor kann sich Kelle nun neben der klinischen Tätigkeit noch intensiver mit der Forschung beschäftigen. „Viele unserer bisherigen Ergebnisse werden bereits in der klinischen Routine umgesetzt“, sagt Kelle, „mit einigen Studien stehen wir in der letzten Phase vor der Zulassung neuer Medikamente, in anderen Bereichen stehen wir noch am Anfang und freuen uns auf die Herausforderung.“

Kelle versteht seine Berufung als „Verpflichtung den Patienten gegenüber, weiterhin intensive und klinisch umsetzbare Forschung zu betreiben“ – und als „Würdigung der Arbeit unserer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe sowie des ganzen Teams aus Ärzten und Pflegekräften“.

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