18.10.2019

MYKKE sticht in Spanien!

Das vom DHZB initiierte bundesweite Register zur Erfassung und Dokumentation von Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) bei Kindern – abgekürzt MYKKE – wurde bei zwei wichtigen Fachkongressen ausgezeichnet.

Dr. med. Franziska Degener

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So wurde der Beitrag von Dr. Franziska Degener, Studienärztin für das MYKKE-Register, jetzt beim Jahrestreffen der Arbeitsgruppe für Herzmuskelerkrankungen innerhalb der Europäische Gesellschaft für Kardiologie im spanischen A Coruna zu einer der beiden besten Poster-Präsentationen gewählt.

Bereits auf dem Jahrestreffen der Europäischen Vereinigung für Kinderkardiologie und Angeborene Herzfehler in Sevilla wurde Franziska Degeners Vortrag über das MYKKE Projket und seine Ergebnisse als einer der besten Kongressbeiträge prämiert.

Grund für die Doppel-Auszeichnung sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die aufgrund des Mykke-Registers zur Erforschung von Herzmuskelentzündungen gewonnen werden konnten:

„Wir haben Biopsien (Gewebeproben) bei 245 Kindern mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung analysiert“, erläutert Dr. Franziska Degener. Die Untersuchung dieser Proben zeigte uns, dass die Rate an nachgewiesenen Herzmuskelentzündungen mit 73% relativ hoch ist. Ebenso findet man im Herzmuskel bei Kindern häufiger Viren im Vergleich zu Erwachsenen. Zudem zeigten die Kinder mit chronischen Myokarditiden schlechtere Verläufe. “

Basierend auf ihren Erkenntnissen wollen die Mediziner Kriterien zur bestmöglichen Diagnostik der Myokarditis formulieren.

Die Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) hatte das bundesweite Register bereits 2013 ins Leben gerufen. Es erfasst Patientendaten sowie den genauen Ablauf von Diagnose und Therapie, wenn Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit dem Verdacht auf Myokarditis (Herzmuskelentzündung) behandelt werden. Denn trotz der Bedrohlichkeit dieser Erkrankung gibt es noch keine wissenschaftlich und durch Studien begründeten Kriterien und Leitlinien zur Diagnose und Therapie.

Inzwischen beteiligen sich bundesweit 24 Zentren sowie Wien in Österreich am MYKKE-Register, über 430 Patienten konnten eingeschlossen werden.

Langfristig soll das Register auch zur Erstellung von Leitlinien zur bestmöglichen Behandlung führen. Seit 2017 wird MYKKE von der Fördergemeinschaft Kinderherzen e.V. unterstützt.

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