13.12.2022

Glückwunsch zur Habilitation!

Dr. Stephan Kurz (MPH) hat die akademische Lehrberechtigung an der Charité und damit den Titel des Privatdozenten erworben. Der Kardioanästhesist ist Mitbegründer des „DHZB-Aortentelefons“.

Nach der feierlichen Antrittsvorlesung im "Weißen Saal" des DHZB: PD Dr. Stephan Kurz mit Kolleg:innen, Chefs und Familie.

0

Der Fachbegriff „Typ A Aortendissektion“ steht für einen der dringlichsten Notfälle in der Herzmedizin: Meist ohne jede Vorwarnung reißt die innere Wand der Hauptschlagader (Aorta) unmittelbar am Herzen. Blut dringt durch den Einriss in einen Spalt zwischen den Gefäßwänden und vergrößert diesen immer weiter. Die einzig mögliche Therapie ist eine aufwändige Notoperation. Unbehandelt verläuft die Typ A Aortendissektion fast immer tödlich.

Was die Erkrankung besonders tückisch macht: Ihre Symptome werden oft fehlinterpretiert oder die Dringlichkeit einer sofortigen Verlegung in ein spezialisiertes Herzzentrum wird verkannt. Beides mit oft tödlichen Folgen.  Stephan Kurz hat der akuten Aortendissektion schon vor Jahren gewissermaßen „den Kampf angesagt“.

Aufgewachsen in Ellwangen auf der Schwäbischen Alb, hat der heute 46jährige an der Charité Medizin studiert. 2011 stieß er als Assistenzarzt zum Team der DHZB-Kardioanästhesie, 2014 legte er seine Facharztprüfung als Anästhesist ab. Seit 2020 leitet Stephan Kurz als Oberarzt die Intermediate Care Station W2i an der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie der Charité. 

Was mit seiner Ausbildung als Zivildienstleistender beim Roten Kreuz in Aalen seinen Anfang nahm, hat Stephan Kurz während seiner klinischen Karriere aber nie wieder losgelassen: Die Begeisterung für die unmittelbare Medizin im Rettungs-oder Notarztwagen, zuerst als Rettungssanitäter, schließlich als Notarzt.

Stephan Kurz kannte also sowohl die Tücken bei der Diagnostik der „A-Dissektion“ vor Ort als auch die Komplexität der Notoperation, als er sich am DHZB für das Konzept eines „Aortentelefons“ einsetzte – einer medizinischen Hotline, die allen Berliner und Brandenburger Ärztinnen und Ärzten in den Rettungsstellen rund um die Uhr koordinierend und beratend zur Seite steht.

2015 wurde das Konzept umgesetzt und hat seitdem – langfristig begleitet von einer sowohl ans Fachpersonal wie an die Bevölkerung gerichteten Informations- und Aufklärungskampagne – lebensrettende Erfolgsgeschichte geschrieben: Denn die Zahl der Patient:innen, die rechtzeitig operiert werden konnten, ist seitdem signifikant gestiegen.

Mit einer wissenschaftlichen Bilanz der Typ A-Aortendissektion in Berlin-Brandenburg und des Aortentelefons hat sich Stephan Kurz nun habilitiert.

Für ihn ganz wichtig bei diesem Anlass ist sein großer Dank an alle Mentoren und Weggefährten, insbesondere Dr. Georg Syrmas, die DHZB-Oberärzte Dr. Gerard Schmidt und Prof. Christoph Starck, an „Habilvater“ Prof. Benjamin O’Brien (Direktor der Klinik für Kardioanästhesiologie und Intensivmedizin am DHZB), dessen Vorgänger Professor Hermann Kuppe sowie Prof. Volkmar Falk, der das Aortentelefon als Ärztlicher Direktor des DHZB maßgeblich unterstützt hat.

Wir gratulieren Herrn Privatdozent Dr. Stephan Kurz sehr herzlich zur Habilitation – im Bewusstsein, dass sein Einsatz für eine immer bessere Diagnostik und Versorgung der Aortendissektion damit aber keinesfalls beendet ist.

zurück