30.07.2021

Ein Leben lang

DHZB erneut als überregionales Zentrum zur Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) zertifiziert

Einmal Prof. Dr. Felix Berger und zweimal Torsten Seifert: Im Alter von zwei und von 50 Jahren!

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Dank intensiver Forschung und technischer Fortschritte hat sich die Diagnostik und Therapie auch schwerer angeborener Herzfehler in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert. Heute erreichen über 90 Prozent der Patient*innen das Erwachsenenalter.

Viele von Ihnen benötigen allerdings lebenslang eine hochspezialisierte Versorgung, die Erfahrung, kontinuierliche Forschung und entsprechende Kenntnis der aktuell besten Behandlungsmöglichkeiten voraussetzt.

Ob diese Bedingungen erfüllt sind, kann auf Antrag von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) sowie der Deutschen Gesellschaft für Thorax- Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) geprüft und im Erfolgsfall zertifiziert werden.

Zunächst müssen teilnehmende Kliniken dabei nachweisen, dass sie über sämtliche moderne Möglichkeiten zur Diagnose und Therapie angeborener Herzfehler verfügen.

Darüber hinaus werden aber auch Leistungszahlen, Behandlungsabläufe, personelle Ressourcen und die Aktivitäten zur Fortbildung und Forschung detailliert abgefragt und begutachtet.

Das DHZB mit seinen Kliniken für Angeborene Herzfehler/Kinderherzmedizin war 2011 eines der ersten Zentren, die von der DGK als „überregionales Zentrum für die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)“ zertifiziert wurde.

Nach erneuter kritischer Prüfung wurde dieses Zertifikat nun bereits zum dritten Mal erneuert.

„Die erneute Auszeichnung mit dem EMAH-Zertifikat ist die Bestätigung einer Leistung, die nur in fachübergreifender Zusammenarbeit erbracht werden kann“, so Klinikdirektor Prof. Felix Berger, „von Ärztinnen und Ärzten, den Pflegekräften, Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen. Und sie ist zugleich Ansporn für uns alle, auch weiterhin alle Patient*innen mit angeborenem Herzfehler bestmöglich zu begleiten – ein Leben lang“.

Torsten Seifert, auf dem Foto mit Professor Berger, kam im August 1970 im damaligen Ostteil Berlins mit einer TGA zur Welt, einem schwerwiegenden angeborenen Herzfehler. Seine Eltern und Großeltern erreichten nach jahrelangen Bemühungen, dass ihr (Enkel-)kind in Zürich von dem weltweit berühmten Herzchirurgen Ake Senning operiert werden konnte. Der Eingriff verlief sehr gut; dennoch gaben die Ärzte ihrem Patienten damals eine Lebenserwartung von nur 30 Jahren. Jetzt ist Torsten Seifert 50 Jahre alt. Und es geht ihm gut. Als Regioanlleiter der "Hauptstadtherzen", der Berlin-Brandenburger Regionalgruppe im Bundesverein für Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern, setzt sich Torsten Seifert für Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern ein. Seine sehr lesenswerte Geschichte beschreibt Torsten Seifet als "steinigen Weg vom blauen Kind in ein fast normales Leben".

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