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12.01.2024

Inhalation eines Peptids im Kampf gegen Herzinsuffizienz

PD Dr. Alessio Alogna veröffentlicht Studie zur Nano-in-Mikrotechnologie

PD Dr. Alessio Alogna. Foto: Patrick Lutz

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Herzinsuffizienz betrifft weltweit Millionen Menschen und es wird immer noch ein Medikament gesucht, das auch wirklich langfristig – über viele Jahre hinweg – Patient:innen helfen kann. Eine neue Studie von DHZC-Kardiologe PD Dr. Alessio Alogna hat erstmals Daten über einen Peptid-Transport mittels einer Nano-in-Mikro-Technologie (LungToHeartNiM-Technologie) von der Lunge zum Herzen geliefert. Die Studie wurde kürzlich im Journal of the American College of Cardiology (JACC), einer renommierten medizinischen Fachzeitschrift veröffentlicht.

Normalerweise fließt Kalzium in die Herzmuskelzellen über spezifische L-Typ-Kalziumkanäle, die vom Cytoplasma zur Zellmembran der Herzmuskelzellen transportiert werden, und sorgt dafür, dass das Herz ausreichend schlägt. Doch bei Menschen mit Herzinsuffizienz ist dieser Transport gestört. Das wollten die Forscher:innen um Alessio Alogna genauer verstehen: In ihrer Studie untersuchten sie die Verträglichkeit und Wirksamkeit eines inhalierbaren Medikaments, das den gestörten Transport des L-Typ-Kalziumkanals in den Herzmuskelzellen beeinflussen soll.

Anhand eines etablierten Schweinemodells, das die menschliche Herzinsuffizienz mit verminderter Auswurffraktion sehr gut nachahmt, konnte das Team einige wichtige Erkenntnisse sammeln und wissenschaftlich untermauern: Die LungToHeartNiM-Technologie, die für die tägliche Inhalation des therapeutischen Peptids verwendet wird, ist wirksam. Außerdem zeigt die Studie die verbesserte Kontraktilität des linken Ventrikels und eine gute Verträglichkeit der Therapie.

Künftig soll das Ganze klinisch getestet werden. Langfristig könnten Patient:innen mit schwerer Herzinsuffizienz durch das Inhalieren des Medikamenten-Sprays länger mit ihrer Krankheit leben - damit könnte sich bei Erfolg auch die Nachfrage nach Spenderherzen verringern, weil die Medikation eine wichtige Ursache der Erkrankung bekämpft und sich damit das Herz erholen kann.

„Die allgemeine Verträglichkeit und die positiven Auswirkungen könnten die Behandlung von Patient:innen mit Herzinsuffizienz grundlegend verändern", sagte Alessio Alogna. „Wir haben einen innovativen und nicht-invasiven Ansatz zur Verabreichung eines therapeutischen Peptids direkt an den Herzmuskelzellen des erkrankten Herzens demonstriert. Unser Ansatz vereinfacht nicht nur den Behandlungsprozess, sondern reduziert auch die Beschwerden und mögliche Nebenwirkungen für die Patient:innen erheblich.“

Die Studie wurde von der Europäischen Union über das HORIZON-2020-Konsortium Cupido unter der Leitung von Dr. Daniele Catalucci vom Humanitas University Hospital - National Research Council (CNR) in Mailand unterstützt. An der Studie waren mehrere Zentren sowie Unternehmen beteiligt.

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