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10.07.2017

„Ich wusste sofort, das ist was Ernstes“

Im April 2015 erleidet der Saxophonist Fuasi Abdul-Khaliq eine akute Aortendissektion. Weil die lebensgefährliche Erkrankung sofort erkannt und im DHZB behandelt werden konnte, hat der Musiker nicht nur überlebt, sondern ist wieder fit wie zuvor.

Fuasi Abdul-Kaliq und Dr. Jörg Kempfert. Der leitende Oberarzt am DHZB und sein Team operierten den Jazzmusiker am 13. April 2015

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Die Hauptstraße in Berlin-Schöneberg, 13. April 2015, früher Nachmittag. Fuasi Abdul-Khaliq wartet im Auto auf seine Partnerin, die in einem Supermarkt einkauft.

Schon seit 1992 lebt der US-Amerikaner in Berlin, als Jazz-Saxophonist ist er in der Musikszene nicht nur der Hauptstadt eine feste Größe.

Dem damals 64jährigen geht es gut. Gerade ist Fuasi Abdul-Kahliq von einem vierwöchigen Kreuzfahrt-Engagement zurückgehrt, er freut sich, wieder zu Hause zu sein. Doch dann kommt der Schmerz. Unerwartet und heftig. „Es fing im Hals an“ erzählt der Musiker, „und zog sich dann zur Brust ’runter. Ich wusste sofort, da stimmt was nicht, das ist was Ernstes.“

Als seine Partnerin aus dem Supermarkt kommt, hängt Fuasi zusammengesunken halb aus dem Beifahrerfenster. Sie denkt nicht lange nach und rast mit ihrem Freund in die nächste Klinik, das St. Gertrauden-Krankenhaus in Wilmersdorf.

Das Team dieser Klinik denkt sofort an eine Aortendissektion und veranlasst die notwendige Diagnostik. Wenig später ist der Verdacht bestätigt. Als Notfalltransport wird Fuasi Abdul-Khaliq nur wenig später ins Deutsche Herzzentrum Berlin überwiesen.

Um 15 Uhr 40 beginnen Herzchirurg Dr. Jörg Kempfert, leitender Oberarzt am DHZB und sein Team mit dem rettenden Eingriff am offenen Herzen.

{bild_links} Fuasi Abdul-Khaliq ist bereits mit 6 Jahren Solist im Jugendchor seiner Kirchengemeinde, Klarinette spielen lernt er mit 8, schon mit 10 nimmt er als erster Klarinettist seines Schulorchesters in Los Angeles eine Platte auf. Musik ist sein Leben, ob als Komponist, Lehrer, Produzent oder Bandleader. Längst haben ihn seine Tourneen durch die ganze Welt geführt.

Die Operation gelingt, gut drei Wochen später wird Fuasi Abdul-Khaliq entlassen. Er ist dankbar, überlebt zu haben. Aber die Sorge bleibt: Kann er jemals wieder mit voller Energie Musik machen?

Heute, zwei Jahre später steht fest: Er kann. Fuasi Abdul-Khaliq steht nicht nur mit voller Energie im Leben, sondern auch auf der Bühne. Dank der richtigen Diagnose - und dem schnellen Transport ins DHZB.

Hintergrund:

Hinter dem komplizierten Fachbegriff „akute Typ A-Aortendissektion“ steht eine ebenso lebensbedrohliche wie tückische Erkrankung: Dabei reißt die innere Wandschicht der Hauptschlagader (Aorta) direkt am Herzen ein und löst sich ab. In den Zwischenraum fließt Blut und vergrößert ihn entlang der Aorta immer weiter. So können Abzweigungen – etwa zum Gehirn – verschlossen werden. Die größte Gefahr der Aortendissektion aber ist die Einblutung in den Herzbeutel, die rasch zum Herzstillstand führen kann.

Eine Aortendissektion muss deshalb so schnell wie möglich in einem spezialisierten Herzzentrum operiert werden. Unbehandelt verläuft sie in einem Großteil der Fälle innerhalb von 48 Stunden tödlich.

Eine schnelle und sichere Diagnose der akuten Aortendissektion wie im Fall von Fuasi Abdul-Khaliq ist allerdings keine Selbstverständlichkeit. Die Symptome - vor allem der heftige Brustschmerz - können auch von erfahrenen Notärzten als Anzeichen des weitaus häufiger vorkommenden Herzinfarktes missdeutet werden.

Mehr dazu erfahren Sie hier.

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