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EMAH-Zentrum

für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern

Zertifikat

Unser Zertifikat als Überregionales EMAH-Zentrum.

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Tel +49 30 4593-2820

Überregionales zertifiziertes EMAH-Zentrum

Angeborene Herzfehler gehören zu den häufigsten angeborenen Erkrankungen. Das Spektrum der Herzfehler reicht von einfachen Defekten, die das Herz-Kreislauf-System wenig beeinträchtigen, bis zu sehr schweren Herzerkrankungen, die lebensgefährlich sind. Für fast alle Herz- und Gefäßfehlbildungen wurden inzwischen Korrekturoperationen entwickelt.

Dank des medizinischen Fortschrittes erreichen mittlerweile über 90 Prozent der Patienten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) das Erwachsenenalter. Diese EMAH-Patienten benötigen lebenslang eine hochspezialisierte Versorgung, die idealerweise durch überregionale EMAH-Zentren sichergestellt wird. Seit Juli 2011 ist die Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie als überregionales EMAH-Zentrum zur Versorgung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern zertifiziert. 2007 wurde eine medizinische Leitlinie zur Behandlung von EMAH-Patienten veröffentlicht und zwischenzeitlich eine spezielle Zusatzqualifikation "Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern" etabliert. 

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Charité – Universitätsmedizin Berlin und medizinischen Spezialisten verschiedenster Bereiche wie Orthopädie, Neurologie und Onkologie stellen wir eine interdisziplinäre Versorgung unserer Patienten sicher. Unterstützt werden wir durch speziell geschulte Psychologen und Sozialarbeiter sowie durch Patientenorganisationen. So sind wir in der Lage, alle erforderlichen Untersuchungen und Eingriffe bei angeborenen Herzfehlern unter einem Dach in unserem EMAH-Zentrum durchzuführen.

Leistungen des EMAH-Zentrums

Stationäre Behandlung

Derzeit behandeln wir 200 bis 300 EMAH-Patienten jährlich stationär mit einer Operation oder einem Herzkatheter-Eingriff. Insgesamt wurden am Deutschen Herzzentrum Berlin innerhalb von 22 Jahren fast 2.000 EMAH-Patienten operiert. 

Unsere Versorgung ist speziell auf EMAH-Patienten ausgerichtet: Das Kompetenzzentrum verfügt über eine spezialisierte Intensivstation mit zwölf Beatmungsplätzen und weiteren Versorgungsmöglichkeiten auf den Stationen H4 und H2. Zudem arbeitet das Zentrum eng mit der Spezialambulanz für angeborene Herzfehler zusammen.

Ambulante Behandlung

Die ambulante Versorgung von EMAH-Patienten erfolgt durch die Ambulanz für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie. Die Ambulanz ist auf die Versorgung erwachsener Patienten mit angeborenen Herzfehlern spezialisiert. Der Anteil der erwachsenen Patienten im ambulanten Bereich beträgt mehr als 50 Prozent.

Hybrid-Operationen

Seit Anfang 2008 verfügen wir über zwei sogenannte Hybrid-Operationsäle. Der Operationssaal ist mit einer Herz-Lungen-Maschine und einem modernen Herzkatheterlabor ausgestattet, sodass Operations- und Herzkathetertechniken kombiniert werden können. 

Bei EMAH-Patienten, die häufig bereits mehrfach operiert wurden, können wir in dem Hybrid-OP verschiedenste Eingriffe – zum Teil minimalinvasiv – durchführen. Der Vorteil besteht darin, dass diese Eingriffe kürzer und weniger komplex sind – so reduziert sich das Risiko und die Belastung einer Operation.

Herzkatheter-Eingriffe

Das EMAH-Zentrum ist mit drei hochmodernen Herzkatheter-Laboren ausgerüstet. In den Laboren können wir auch komplizierteste diagnostische und interventionelle Herzkatheter-Eingriffe durchführen. Mit jährlich ca. 700 Herzkatheteruntersuchungen, davon über die Hälfte interventionell, verfügt unser Herzkatheter-Team unter Leitung von PD Dr. Stephan Schubert über sehr viel Erfahrung.

Wir setzen in der Behandlung von EMAH-Patienten auf die neuesten und innovativsten Herzkatheter-Verfahren. Beispielsweise bieten wir den Ersatz der Lungenklappe mit Kathetertechniken an und haben schon über 200 Patienten mit diesem Verfahren behandelt. Der Vorteil dieser Methode: Ein weiterer herzchirurgischer Eingriff kann vermieden werden. Zudem wird das Eingriffsrisiko vermindert und Patienten können bereits vier bis fünf Tage nach der Behandlung nach Hause entlassen werden. 

Kardiale Computertomographie

Bei EMAH-Patienten ist die genaue Kenntnis der Anatomie, insbesondere von Vernarbungen, ausgesprochen wichtig. In einigen Fällen ist die kardiale CT-Untersuchung – trotz der Strahlenbelastung – wegen der Detailgenauigkeit anderen Methoden vorzuziehen. Dem EMAH-Zentrum steht ein Gerät neuester Generation zur Verfügung, das durch zwei Röhren ultraschnelle Aufnahmen ermöglicht. Es entstehen so störungsfreie Bilder des schlagenden Herzens bei jeder Herzfrequenz – auch kleinste Details wie beispielsweise Verengungen der Herzkranzgefäße sind zu erkennen. Mit dieser Technik können Herzkatheteruntersuchungen vermieden werden.

Kardiale Magnetresonanztomographie

Die kardiale Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein Bildgebungsverfahren zur Diagnostik angeborener Herzfehler. Dem EMAH-Zentrum stehen zwei MRT-Geräte modernster Bauart zur Verfügung. Im Gegensatz zur Herzkatheteruntersuchung oder Computertomographie werden für die MRT keine Röntgenstrahlen verwendet. Da viele EMAH-Patienten im Laufe ihres Lebens zahlreiche Untersuchungen benötigen, lässt sich die Belastung durch Röntgenstrahlen über die Jahre mit der MRT-Technik deutlich reduzieren. Die kardiale MRT ist ein hervorragendes Instrument zur Verlaufsbeurteilung: Der Zeitpunkt eines notwendigen chirurgischen oder Herzkatheter-Eingriffes kann mit dieser Methode exakt geplant werden.

Herzschrittmacher-Therapie

Wir bieten die gesamte Bandbreite der Schrittmacher-Therapie für EMAH-Patienten an und verfügen über große Expertise in diesem Bereich. Zudem setzten wir als eine der ersten Kliniken Deutschlands bei EMAH-Patienten Schrittmacher ein, die zur Durchführung einer Kernspintomographie geeignet sind.

Neben der Implantation und Nachsorge von konventionellen Ein- und Zweikammer-Schrittmachern sind wir auf die Therapie mit implantierbaren Defibrillatoren (AICD) und Dreikammer-Schrittmachern spezialisiert. Auch im Entfernen oder Austausch defekter Schrittmacher-Elektroden verfügen wir über langjährige Erfahrung.

Über unsere Ambulanz ist für bestimmte Schrittmachermodelle die Teilnahme an einem Heim-Monitoring möglich, sodass das Schrittmachergerät telefonisch überprüft werden kann. Ambulante Nachkontrollen sind dadurch seltener nötig.

Elektrophysiologie

Das EMAH-Zentrum verfügt auch über einen Funktionsbereich Elektrophysiologie. In einem nach dem neuesten Stand der Technik ausgestatteten elektrophysiologischen Herzkatheter-Labor können wir EMAH-Patienten mit Herzrhythmusstörungen modernste Diagnostik und Therapie anbieten.

Lungenhochdruck

Die Behandlung des Lungenhochdrucks (pulmonale Hypertonie) ist ein Schwerpunkt unseres Angebots für EMAH-Patienten. Vor allem Patienten mit dem sogenannten Eisenmenger-Syndrom, einer schweren und seltenen Erkrankung, benötigen eine hochspezialisierte Versorgung. Wir möchten die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit dieser Patienten verbessern und setzen alle zur Behandlung des Lungenhochdrucks zugelassenen Medikamente ein. Die Behandlung findet in enger Kooperation mit unserer Transplantations-Ambulanz statt, da für einige Patienten eine Transplantion von Lunge und Herz nötig werden kann. 

Wir sind für Sie da!

Unser Team

In unserer Klinik verfügen folgende Ärzte über die Zusatzqualifikation "EMAH Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern":

  • Prof. Dr. med. Felix Berger, Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie
  • Dr. Björn Peters, Stellvertretender Klinikdirektor
  • Dr. med. Friederike Danne, Oberärztin der Ambulanz für Angeborene Herzfehler
  • PD Dr. med. Stephan Schubert, Oberarzt und Leiter des Herzkatheterlabors
  • Dr. med. Stefan Dirks, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
  • Dr. Oliver Miera, Oberarzt der Kinder-Intensivstation
  • PD Dr. Stanislav Ovroutski, Oberarzt für Patientenmanagement
  • PD Dr. Katharina Schmitt, Oberärztin der Station H4
  • Dr. Agnese Strenge, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizien
  • Dr. med. Mustafa Yigitbasi, Facharzt für Kinder-und Jugendmedizin

Rehabilitation

Die Rehabilitation im Anschluss an einen herzchirurgischen Eingriff, eine Intervention oder eine schwere Erkrankung ist ein wichtiger Teil der Behandlung von EMAH-Patienten. Die Patienten profitieren von einer "integrativen Rehabilitation", was bedeutet, dass sie direkt im Anschluss an ihren Krankenhausaufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung weiterbehandelt werden. Diese kassenfinanzierte Rehabilitation trägt dazu bei, Folgeerscheinungen der Erkrankung zu vermeiden oder zu korrigieren. Gerade für chronisch kranke Patienten gilt: Je früher therapiebedingte Schäden behandelt werden, desto größer ist die Chance, sie zu beheben.

Eine Rehabilitationeinrichtung für EMAH-Patienten ist zum Beispiel die Brandenburgklinik im Norden Berlins, mit der unsere Klinik in enger Kooperation steht. Ein erfahrener Assistenzarzt des Deutschen Herzzentrums Berlin ist in dieser Klinik vor Ort. Das Angebot umfasst unter anderem Physiotherapie, Ergotherapie, neuropsychologische Therapie, logopädische Therapie, Psychotherapie und Schmerztherapie.

 

Seit dem 1. Januar 2023 bilden die herzmedizinischen Einrichtungen des Deutschen Herzzentrums Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC). Gemeinsam wollen wir einstehen für eine immer bessere Herzmedizin, für Prävention und Nachsorge. Für alle Menschen. Für jeden Herzschlag.
Mehr Informationen unter www.dhzc.charite.de