11.10.2021

Woche der Assistenzärzt*innen: Teil 5

Heute: Dr. Olga Romanchenko, Kinderherzchirurgie

„Woche der Assistenzärzt*innen“

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Ihre guten Deutschkenntnisse führten die Russin Dr. Olga Romanchenko bereits während ihres Studiums zwei Mal zur Famulatur an die Charité. 2007, am Ende ihres Medizinstudiums, traf sie die Entscheidung, am DHZB ihre berufliche Laufbahn zu starten.

„Ich hatte schon immer großes Interesse an der Kinderherzchirurgie, da lag es nahe, mich am DHZB als eines der besten Kinderherzzentren Europas zu bewerben“, sagt sie. Heute ist Olga Teil des Teams von Professor Dr. Joachim Photiadis, Anfang 2021 bestand sie  ihre Facharztprüfung für Herzchirurgie. „In Weiterbildung“ – und damit auch Teil unserer kleinen Serie – bleibt sie aber dennoch. Denn zur vollständigen Verantwortung als Operateurin auch bei komplexen Korrekturen angeborener Herzfehler fehlt Olga noch das Zertifikat „Chirurgie angeborener Herzfehler“ von der deutschen Gesellschaft für Herzchirurgie.

Olga spricht mit großer Leidenschaft über ihre Arbeit: „Ich mag die Fülle der Herausforderungen, die lebensrettenden Erfolge - das Gefühl im Operationssaal Teil eines Teams zu sein und gemeinsam etwas zu bewirken“, sagt sie. Diese Leidenschaft sei aber auch unbedingt notwendig, meint Olga, denn der Beruf erfordere hundertprozentigen Einsatz, manchmal auch mehr.

Denn die hochkomplexen Operationen zur Korrektur schwerster angeborener Herzfehler können zum einen oft nicht verschoben werden und dauern manchmal extrem lange. Zum anderen sorgt der hohe Spezialisierungsgrad auch dafür, dass in dem vergleichsweise kleinen Team Ablösung und Arbeitsteilung nur begrenzt möglich sind, weder bei den OP selbst noch in den Tagen nach dem Eingriff. Olga weiß ihre Patienten bei den Kinderkardiolog*innen der Intensivstation zwar in besten Händen, fühlt sich aber dennoch persönlich mitverantwortlich für jedes Kind, an dessen OP sie beteiligt war.

Dank der erheblichen Fortschritte in der Kinderherzmedizin haben viele Patientinnen mit angeborenen Herzfehler heute eine normale Lebenserwartung und -qualität. Bei Patient*innen mit schwersten Fehlbildungen wie den so genannten „Einkammerherzen“ kommt es im Erwachsenenalter aber immer noch zu Komplikationen. Mitunter bleibt dann eine Herztransplantation die einzige Chance auf ein längeres Leben. Olga Romanchenko wünscht sich chirurgische Alternativen zur Transplantation für diese Patientinnen und will an deren Entwicklung auch aktiv mitwirken. Darüber hinaus forscht sie auch an Möglichkeiten, Kindern und Erwachsenen mit künstlichen Herzklappen künftig Folge-Operationen ersparen zu können.

Olgas abschließender Tipp an junge Nachfolger*innen in diesem „enorm bereichernden, aber fordernden“ Bereich der Herzmedizin ist ebenso simpel wie wichtig:

„Soviel Schlafen wie möglich, wenn mal Zeit dafür ist!“

Wir danken Dr. Olga Romanchenko sehr herzlich und wünschen ihr alles Gute!

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