18.11.2016

Mit ganzem Herzen Journalist

Vor einem Jahr wurde dem heute 80jährigen Dieter Kronzucker am DHZB eine neue Aortenklappe implantiert.

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Er war gerade in Prag, am nächsten Tag muss er weiter nach Bilbao, zwischendurch ist er für einige Tage in Berlin und kommentiert in diversen TV-Sendungen den Wahlausgang in den USA – nach dem typischen Alltag eines 80jährigen hört sich das nicht gerade an. Und wie ein 80jähriger wirkt Dieter Kronzucker auch wahrhaftig nicht, als er dem DHZB einen kurzen Besuch abstattet, wo ihm Prof. Volkmar Falk und sein Team vor einem Jahr eine neue Herzklappe eingesetzt haben. 

„In meinem Alter wird man entweder als 'Zeitzeuge' oder als 'lebende Legende' angekündigt“, meint Kronzucker lachend – doch diese Bezeichnungen sind ebenso klischeehaft wie zutreffend:  Dieter Kronzucker war als Reporter im Vietnamkrieg, er war Korrespondent in Spanien, Portugal, Asien, Afrika, Nord- und Lateinamerika, er hat den „Weltspiegel“ moderiert und das „Heute Journal“ gegründet. 

Außerdem war Kronzucker Professor für Fernsehjournalismus und Dokumentation an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film und lehrt seit 2008 Kommunikationsmanagement an der privaten SRH Hochschule Berlin. „Ich unterrichte hier im Sommersemester“, sagt Kronzucker, „da komme ich oft zum Tennisspielen beim TC Blau-Weiß im Grunewald, wo ich seit vielen Jahren Mitglied bin“. 

Reporter, Moderator, Buchautor, Hochschuldozent: Bei seiner bis ins hohe Alter unermüdlichen Arbeit hat Dieter Kronzucker nie Herzbeschwerden. Dennoch diagnostiziert sein Kardiologe im Herbst vergangenen Jahres eine schwerwiegende Verengung der Aortenklappe im Herzen. Die Klappe muss ersetzt werden, bevor es zu ernsthaften Problemen kommt. 

Kronzucker entscheidet sich für die Operation am Deutschen Herzzentrum Berlin. Am 17. November 2015 wendet der Ärztliche Direktor Prof. Volkmar Falk bei seinem Patienten das sogenannte TAVI-Verfahren an: Dabei wird eine Ersatzklappe aus tierischem Gewebe über einen Katheter durch die Blutgefäße von der Leiste bis ins Herz vorgeschoben und anstelle der erkrankten Klappe aufgespannt. 

Der Eingriff gelingt problemlos, Kronzucker erholt sich schnell. Medizinisch wie menschlich fühlt er sich am DHZB gut aufgehoben: „Professor Falks Kompetenz steht außer Frage. Und ich bin stets äußerst zuvorkommend, aber nie aufdringlich behandelt worden“ sagt er, „eine Kombination, die ich sehr schätze“.

Seit der Operation am DHZB ist der prominente Journalist beschwerdefrei, er spielt wieder regelmäßig Tennis und freut sich auf den Winter, wo er von seinem Hauptwohnsitz im bayrischen Tegernsee aus wieder Skifahren wird - „denn nach der OP habe ich doch mal einen Winter ausgesetzt“.

Kronzucker denkt zwar darüber nach, seine regelmäßige Lehrtätigkeit bald aufzugeben. Doch dafür hat er schon wieder ein neues Buch im Kopf: „Das kann ich schreiben wo und wann ich will, unabhängig von Vorlesungsplänen“. Und wer Dieter Kronzucker kennen gelernt hat, dürfte keine Zweifel haben: Dieses Projekt war nicht sein letztes.

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