24.04.2020

Klarheit in unter einer Stunde

Als erstes Krankenhaus in Berlin verfügt das Deutsche Herzzentrum Berlin über die europaweit schnellste Möglichkeit zum Nachweis einer Corona-Virusinfektion

Test-Kartuschen für das Corona-Virus im Schnelltestgerät „GeneXpert“ ©Maier/DHZB

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Als erstes Krankenhaus in Berlin hat das Deutsche Herzzentrum Berlin jetzt ein Schnelltestgerät vom Typ „GeneXpert“ des US-Herstellers Cepheid in Kombination mit neuartigen Test-Kartuschen für das Corona-Virus in Betrieb genommen. Das „Xpert Xpress SARS-CoV-2“-System ermöglicht einen Nachweis innerhalb von etwas mehr als 45 Minuten und ist damit das derzeit schnellste in Europa verfügbare Testverfahren, bei gleichwertiger Messgenauigkeit.

„Xpert Xpress SARS-CoV-2“ wurde am 23. März von den Behörden in den USA zugelassen. Noch am selben Tag nahmen DHZB-Labormediziner Dr. Martin Obermeier und Projektleiterin Rebecca Lange Kontakt mit dem Unternehmen auf: „Wir waren von dem System überzeugt und wussten, dass wir schnell handeln mussten. Denn die Liefermöglichkeiten des Herstellers sind aufgrund der weltweit hohen Nachfrage beschränkt“, sagt Dr. Martin Obermeier. „Wir konnten Cepheid aber von einer frühen Zuteilung überzeugen, da Herz-Kreislauf-Patienten im Fall einer COVID-19 Erkrankung ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben.“

Vier Tage später bekam das DHZB eine der weltweit begehrten Kaufoptionen für das Gerät samt Testkartuschen – der DHZB-Vorstand gab innerhalb weniger Stunden grünes Licht für die Investition.

Das nun gelieferte Schnelltest-System verschafft den Ärzte- und Pflegeteams am DHZB auch bei Notfall-Patienten eine schnelle Klarheit über das Vorliegen einer Infektion mit dem Corona-Virus – und damit auch, ob die strengen, bei jeder Aufnahme gültigen Schutzmaßnahmen während und unmittelbar nach einer Herzoperation weiter fortgeführt werden müssen.

Hintergrund:

Das Deutsche Herzzentrum Berlin bleibt – auch entsprechend dem klinikübergreifenden Konzept des Berliner Senats – so lange wie möglich ausschließlich der Versorgung von nicht an COVID-19 erkrankten Patient*innen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbehalten.

Entsprechend gelten seit Wochen sehr strenge Vorgaben, um eine Ausbreitung der Infektion im DHZB zu verhindern. Unter anderem:

  • gilt im gesamten DHZB-Klinikgebäude ein striktes Mundschutz-Gebot
  • werden ausnahmslos alle Patient*innen bei der stationären Aufnahme ins DHZB auf das Corona-Virus getestet, wenn nicht innerhalb der letzten 24 Stunden ein Test mit negativem Testergebnis durchgeführt wurde
  • werden Patient*innen, die Kontakt zu COVID-Patient*innen und/oder COVID-Symptome aufweisen, bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses in speziell dafür eingerichteten und abgetrennten Bereichen der Klinik betreut
  • werden Mitarbeiter*innen bei Symptomen oder dem Verdacht auf einen Kontakt mit COVID-Patient*innen sofort getestet und ggf. auch vorsorglich vom Dienst freigestellt. Bei einem positiven Testergebnis erfolgt selbstverständliche eine sofortige Freistellung vom Dienst, ggf. auch für Kolleg*innen der betroffenen Mitarbeiter*innen.  

Über 1100 Tests auf eine SARS-CoV-2-Infektion wurden am DHZB bereits durchgeführt, davon etwa 530 bei DHZB-Mitarbeiter*innen. Bisher wurde dabei in nur drei Fällen eine Infektion festgestellt. Diese Mitarbeiter*innen haben sich außerhalb des DHZB infiziert und hatten keinen Patientenkontakt. Sie wurden umgehend freigestellt und haben sich in häusliche Quarantäne begeben.

Bislang hat es am DHZB keinen bekannten Fall einer SARS-CoV-2-Übertragung gegeben, weder von Mitarbeiter*innen untereinander noch auf Patient*innen.

Die Mitarbeiter*innen des DHZB werden kontinuierlich detailliert über alle notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen informiert und wo notwendig geschult.

 

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