17.11.2022

„HerzCheck“: Mehr als 3.000 untersuchte Patient*innen im MRT

Mit umgebauten Lkw bringt „HerzCheck“ MRT-Untersuchungen nach Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Seit dem Start im Sommer 2021 konnten bereits mehr als 3.000 Patient*innen auf Herzschwäche untersucht werden. Sie berichten von ihren Erfahrungen.

Die "Jubiläumspatient*innen" Ronny S. und Marita H. haben sich im MRT-Trailer in Senftenberg auf Herzschwäche untersuchen lassen (Bild: Steffen Rasche).

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Eine Herzinsuffizienz erkennen, bereits bevor Beschwerden auftreten – das ist das Ziel des Projekts „HerzCheck“. Es bringt mobile MRT-Trailer an zwölf Standorte in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, die an Kliniken oder medizinischen Einrichtungen aufgestellt werden. Hier können sich Patient*innen unkompliziert auf eine noch nicht erkannte Herzschwäche untersuchen lassen.

Mehr als 3.000 Patient*innen haben dieses kostenlose Angebot mittlerweile in Anspruch genommen.  Zu ihnen gehören auch Ronny S. und Marita H., die sich in Senftenberg untersuchen ließen. Als „Jubiläumspatient*innen“ Nummer 3.000 und 3.001 berichten sie von ihren Erfahrungen. „Der Umgang war sehr familiär und freundlich. Das Personal hat sich viel Zeit genommen“, sagt Ronny S. „Für mich ist ausschlaggebend, dass diese Untersuchung im ländlichen Raum möglich gemacht wird.“ Auf dem Land sei es nicht leicht, MRT-Termine zu bekommen. „Mit dem Projekt wurde es uns ermöglicht.“ Seine Partnerin Marita H. ergänzt: „Es ist einfach toll, dass die Medizin und die Technik zu den Patient*innen kommen.“ Für sie spiele die Früherkennung eine große Rolle: „Ich finde es gut, dass wir eine Untersuchung machen konnten, bevor Beschwerden da sind.“

Das Projekt „HerzCheck“ bringt modernste Diagnostik und fachkundiges medizinisches Personal auch in dünn besiedelte Regionen; also dorthin, wo es häufig weder genügend Fachkräfte noch die passenden medizinischen Geräte gibt. „Wir wollen Risikopatient*innen ein optimales Diagnosegebot machen – und zwar bereits, bevor sie eine symptomatische Herzinsuffizienz entwickeln“, sagt „HerzCheck“- Konsortialführer Prof. Dr. med. Sebastian Kelle, Kardiologe und Leiter der Abteilung für kardiale MRT am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB). In den bisherigen Untersuchungen konnte bei mindestens jedem vierten Teilnehmenden eine asymptomatische Herzinsuffizienz festgestellt werden, die den Betroffenen vorher nicht bewusst war.

Die Herz-MRT-Untersuchung richtet sich an Patient*innen im Alter von 40 bis 69 Jahren, die einen oder mehrere der folgenden Risikofaktoren aufweisen: Diabetes, Nierenschwäche, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, starkes Übergewicht oder Raucher*in.

Ziele und Vorteile des Projekts

Ziel von „HerzCheck“ ist es, eine Herzinsuffizienz bei Risikopatientinnen und -patienten frühzeitig zu erkennen und so deren Prognose und Lebensqualität zu verbessern. Zudem können hohe Folgekosten einer erst spät diagnostizierten Herzinsuffizienz deutlich gesenkt oder sogar vermieden werden. Den Betroffenen bleiben belastende Krankenhausaufenthalte erspart. Mit der Möglichkeit moderner medizinischer Versorgung will „HerzCheck“ auch einen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Regionen als Raum zum Leben und Arbeiten leisten.

„HerzCheck“: Standorte und Terminvereinbarung

MRT-Untersuchungen des Herzens sind in den brandenburgischen Orten Senftenberg, Frankfurt (Oder), Templin, Neuruppin, Eberswalde, Forst und Potsdam möglich. In Mecklenburg-Vorpommern können sich Patient*innen in Wolgast, Ueckermünde, Stralsund, Wismar und Rostock untersuchen lassen. Termine können telefonisch unter 0331 96809190 oder über die Projektwebsite unter www.herzcheck.org/registrieren/ vereinbart werden.

Übersicht: Das Projekt „HerzCheck“

Das Projekt unter medizinischer Leitung des Deutschen Herzzentrums Berlin wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit über 7 Millionen Euro gefördert. Konsortialpartner sind die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, die Firma medneo als Betreiberin der mobilen MRT-Systeme und der IT-Technologie, das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen, die Universitätsmedizin Göttingen, die Universitätsklinik Köln sowie das Universitätsklinikum Heidelberg.

Weitere Informationen sowie weitere Erfahrungsberichte von Patient*innen gibt es unter www.herzcheck.org

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