25.05.2022

HerzCheck: Wichtiger Meilenstein erreicht

Das Projekt „HerzCheck“ ermöglicht die Früherkennung der Herzinsuffizienz mithilfe mobiler MRT-Einheiten auch in ländlichen Regionen. Am Standort in Ueckermünde wurde heute der tausendste Patient untersucht.

Jörn S. aus Torgelow (auf dem Foto in der Mitte) ist der tausendste Patient, der sich im HerzCheck-Trailer untersuchen ließ. Zur Feier des Tages gab es Blumen vom HerzCheck-Konsortialführer Prof. Dr. Sebastian Kelle (2.v.l. auf dem Foto), Kardiologe und Leiter der Abteilung für kardiale MRT am DHZB.

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Berlin/Ueckermünde, 25. Mai 2022. Rund 2,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglicht oft eine frühzeitige Erkennung und Therapie dieser gefährlichen Volkskrankheit, ist auf dem Land aber meist nicht verfügbar. 

Das Projekt „HerzCheck“ ermöglicht MRT-Untersuchungen des Herzens auch in ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs: Mithilfe mobiler MRT-Einheiten und telemedizinischer Befundung durch Ärzt*innen des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB). Ein solcher MRT-Truck steht momentan auf dem Gelände des AMEOS Klinikums Ueckermünde. Dort wurde heute der tausendste Patient untersucht – ein wichtiger Meilenstein für das Projekt!

Seit knapp einem halben Jahr unterstützt auch das AMEOs Klinikum Ueckermünde in Zusammenarbeit mit dem Ärztenetzwerk „HaffNet“ das „HerzCheck“-Projekt. Dort wurde heute der tausendste Patient untersucht – ein wichtiger Meilenstein für das Projekt!

„Mit den modernen Mitteln ambulanter Diagnostik und der Telemedizin können wir Patient*innen mit Risikofaktoren auch in ländlichen Regionen ein optimales Diagnoseangebot machen – und zwar bereits vor dem Auftreten einer symptomatischen Herzinsuffizienz“, sagt Konsortialführer Prof. Dr. med. Sebastian Kelle, Kardiologe und Leiter der Abteilung für kardiale MRT am DHZB. „Die Nachfrage sowohl von Ärzt*innen als auch von Patient*innen ist hoch – das freut uns sehr!“

„Dass das Projekt innerhalb dieses kurzen Zeitraums die Untersuchung von 1000 Patientinnen und Patienten erzielt hat und dass wir als großer Gesundheitsversorger der Region „HerzCheck“ unterstützen konnten und auch in Zukunft weiterhin können, freut uns sehr und erfüllt uns mit Stolz. Mit der Möglichkeit zur Früherkennung von Herzinsuffizienz mittels mobiler MRT-Einheiten kommt HerzCheck eine besondere Bedeutung für die sichere Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in unserer Region zu“, so Yvonne Hartmann, stellv. Krankenhausdirektorin der AMEOS Einrichtungen in Vorpommern.

Erstes Zwischenergebnis

Prof. Kelle zieht auch ein erstes Zwischenfazit aus dem Projekt: In den Untersuchungen konnte bei mindestens jedem vierten Teilnehmenden eine asymptomatische Herzinsuffizienz festgestellt werden, die den Betroffenen vorher nicht bewusst war. „Das bestärkt uns in unserer Überzeugung, mit HerzCheck eine medizinische Versorgungslücke schließen zu können – zum Wohle der Patient*innen und zur Stärkung der Regionen.“

Ziel von „HerzCheck“ ist es, eine Herzinsuffizienz bei Risikopatientinnen und -patienten frühzeitig zu erkennen und so deren Prognose und Lebensqualität zu verbessern. Zudem können hohe Folgekosten einer erst spät diagnostizierten Herzinsuffizienz deutlich gesenkt oder sogar vermieden werden. Den Betroffenen bleiben belastende Krankenhausaufenthalte erspart. Mit der Möglichkeit moderner medizinischer Versorgung will „HerzCheck“ auch einen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Regionen als Raum zum Leben und Arbeiten leisten.   

Ablauf der Untersuchung und Auswertung

Geschultes medizintechnisches Personal führt die MRT-Untersuchung in den mobilen MRT-Trucks sicher und zuverlässig durch. Die Untersuchungsdaten werden unter Beachtung aller Datenschutzvorgaben online an das DHZB übermittelt und dort durch ein Fachärzteteam ausgewertet. Unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Befundes legen die behandelnden Ärzt*innen vor Ort die weiteren Maßnahmen der Therapie fest. Ein Jahr nach der Erstuntersuchung wird der gesundheitliche Zustand aller Patientinnen und Patienten mit auffälligem Befund erneut untersucht und der Therapieerfolg wissenschaftlich evaluiert. Auch eine Teilgruppe mit unauffälligem Befund wird als Stichprobe erneut untersucht.

Momentan können sich Patient*innen im MRT-Trailer in Ueckermünde, Wolgast, Wismar, Templin, Neuruppin, Forst, Eberswalde und Potsdam untersuchen lassen; weitere HerzCheck-Standorte folgen in Kürze.

Das Projekt „HerzCheck“

Das Projekt unter medizinischer Leitung des Deutschen Herzzentrums Berlin wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit über 7 Millionen Euro gefördert. Konsortialpartner sind die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse, die medneo Deutschland GmbH als Betreiberin der mobilen MRT-Systeme und der IT-Technologie, das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen, die Universitätsmedizin Göttingen, die Universitätsklinik Köln sowie das Universitätsklinikum Heidelberg.

Weitere Informationen unter www.herzcheck.org

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