04.02.2020

Große Fortschritte

Zum vierten Mal ist ein Team der DHZB-Kinderkardiologie nach Tansania gereist,um herzkranke Kinder zu behandeln und zum Aufbau einer eigenständigen tansanischen Kinderkardiologie beizutragen. Nun sind sie mit einem optimistischen Fazit zurückgekehrt.

Von links nach rechts: Prof. Stephan Schubert, Susanne Barnebeck, Dr. Sagi Assa von "Save a Child‘s Heart", Prof. Felix Berger und Anke Skupch.

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Vier Tage lang waren Prof. Felix Berger, Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler am DHZB, Oberarzt Prof. Stephan Schubert und die beiden Krankenschwestern Susanne Barnebeck und Anke Skupch im „Jakaya Kikwete Cardiac Institute" von Dar es Salaam, der Hauptstadt Tansanias, zu Gast, gemeinsam mit einem zwölfköpfigen Ärzte- und Pflegeteam aus Israel.

Initiator der Hilfsmission ist Dr. Sagi Assa. Der Kinderkardiologe aus Tel Aviv wurde zwei Jahre lang am DHZB für Herzkatheter-Eingriffe ausgebildet. Dr. Assa arbeitet für „Save a Child‘s Heart“, einer weltweit tätigen Organisation für herzkranke Kinder in Entwicklungsländern.  

Wie in den Vorjahren hatten Helfer von „Save a Child‘s Heart“ medizinisch in Frage kommende Kinder landesweit gesichtet und deren Eltern den Einsatz vorab bekannt gemacht. Die Menschen sind teilweise tagelang unterwegs, um nach Dar es Salaam zu kommen – entsprechend groß ist die Motivation der Helfer, möglichst vielen Familien helfen zu können.

Das israelisch-deutsche Team und die tansanischen Kolleginnen und Kollegen arbeiteten von frühmorgens bis in den Abend. Insgesamt 18 Kinder und Jugendliche konnten mit dem Herzkatheter behandelt werden.  

Es hätten sogar noch mehr sein können, wenn das Team mit der aus Berlin oder Tel Aviv gewohnten Routine hätte arbeiten können. Dass es langsamer voranging als zu Hause, hatte aber einen sinnvollen Grund, nämlich die sorgfältige Anleitung der einheimischen Kollegen: „Von Anfang an war das Projekt darauf ausgelegt, unsere Missionen in Tansania durch den Aufbau einer eigenständigen Kinderkardiologie vor Ort irgendwann überflüssig zu machen“, sagt Professor Berger.

In dieser Hinsicht hat es bereits große Fortschritte gegeben: Zwei tansanische Kinderkardiologen wurden bereits in Israel ausgebildet, einfachere Untersuchungen und Eingriffe per Herzkatheter werden das ganze Jahr über vorgenommen, baulich entspricht die Klinik bereits westlichen Standards.
Kompliziertere Eingriffe nehmen die tansanischen Ärzte nach Möglichkeit aber noch mit erfahrenen Ärzten aus dem Ausland vor – neben dem deutsch-israelischen Team kommen auch Mediziner aus den USA, Australien oder Italien regelmäßig nach Dar es Salaam.

Der Ehrgeiz, das Engagement und die Gastfreundschaft der Kolleginnen und Kollegen in Dar es Salaam, die vielen engen Freundschaften, die zwischen Deutschen, Israelis und Tansaniern über all die Jahre der Zusammenarbeit gewachsen sind, die Dankbarkeit der Eltern – „das alles ist für uns eine enorme Bereicherung“, so das Fazit Professor Bergers.

 

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