15.02.2022

Fachübergreifende Qualität

Mit der Auszeichnung als zertifiziertes Mitralklappenzentrum bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie dem Deutschen Herzzentrum Berlin höchste Behandlungsstandards.

Fachübergreifendes Team: Die Oberärzte PD Dr. med. Christoph Klein (Kardiologie, rechts) und PD Dr. med. Axel Unbehaun (Herzchirurgie, links) in einem der Hybrid-OP des DHZB

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Das Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB) wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e.V. (DGK) als Mitralklappenzentrum zertifiziert.

In dem mehrstufigen Prüfungsverfahren müssen zahlreiche Nachweise zum Beleg der mehrjährig erfolgreichen Diagnostik und Behandlung von Mitralklappenerkrankungen erbracht werden, wie etwa Fallzahlen, Qualitätsdaten, technische Ausstattung sowie die Erfahrung der Spezialist*innen und deren regelmäßige Teilnahme an fachspezifischen Fortbildungen.

Die Mitralklappe hat die Funktion eines Ventils zwischen dem linken Vorhof und der linken Hauptkammer des Herzens. Schließt die Klappe nicht mehr richtig, kommt es zu einem Rückstrom des Blutes zurück in den Vorhof bis hin zum Rückstau in die Lunge.

Diese Erkrankung wird als Mitralklappeninsuffizienz bezeichnet. Unbehandelt kann sie zur erheblichen Leistungsminderung bis hin zu Atemnot und zu einer dauerhaften Schwächung des Herzmuskels führen.

Zur Therapie der Mitralklappeninsuffizienz stehen der Spezialist*innen am DHZB sämtliche modernen Verfahren zur Reparatur oder zum Ersatz der Mitralklappe zur Verfügung.

Neben den etablierten chirurgischen Verfahren, die am DHZB in den meisten Fällen mit Hilfe der endoskopischen „Schlüssellochchirurgie“ minimalinvasiv vorgenommen werden, haben sich zunehmend auch Katheter-basierte Verfahren etabliert.

So kann die Undichtigkeit der Klappe in vielen Fällen mit einem Clip behoben werden, der über die Blutgefäße von der Leiste aus ins Herz geführt wird und dort die Segel der Mitralklappe miteinander verbindet. Auch die Verengung des „Befestigungsrings“ der Klappensegel (der sog. Mitralklappenannulus)  durch Raffung einer Herzvene sowie der katheterbasierte Ersatz bereits operierter Klappen können am DHZB durchgeführt werden.

Jedes Jahr werden am Deutschen Herzzentrum Berlin mehr als 600 Katheter-basierte Behandlungen von Erkrankungen der Herzklappen durchgeführt. Die Teams der Abteilungen für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, für Innere Medizin – Kardiologie und für Kardioanästhesiologie-Intensivmedizin arbeiten dabei seit Jahren eng als „Herz-Team“ zusammen.

Diese enge Kooperation ist nachweisbar erfolgreich: So bescheinigt der Jahresreport des unabhängigen Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) dem DHZB Spitzenwerte im bundesweiten Vergleich der Ergebnisqualität beim katheterbasierten Ersatz der Aortenklappe (TAVI).

Auch zur Rekonstruktion der Trikuspidalklappe werden am DHZB sämtliche modernen Transkatheterverfahren durchgeführt.

Katheterbasierte Behandlungen der Herzklappen werden am DHZB in einer eigenständigen Einheit, der „Transcatheter Valve Unit (TVU)“, koordiniert geplant und vorgenommen. Die Patientinnen und Patienten werden damit von der Einbestellung bis zur Entlassung interdisziplinär versorgt und von spezialisierten Ärzt*innen fachübergreifend und zu sämtlichen Behandlungsoptionen beraten. Auf Basis des individuellen Krankheitsbildes, aktueller Leitlinien wird die Therapie gemeinsam mit jeder Patientin und jedem Patienten individuell festgelegt.

Ein interdisziplinäres Pflegeteam mit langjähriger spezialisierter Erfahrung in der Versorgung von Herzklappenpatient*innen geht auf die speziellen Bedürfnisse der Erkrankten ein. Durch die Beteiligung des DHZB an zahlreichen Studien steht den Patient*innen nach Bedarf und Beratung zudem eine Vielzahl hochinnovativer Verfahren und Technologien zur Verfügung.

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