23.07.2021

"Er war die Säule und die Konstanz"

Prof. Dr. med. Vladimir Alexi-Meskhishvili, langjähriger Kinderherzchirurg am DHZB, ist verstorben. Ein Nachruf von Prof. Dr. med. Felix Berger

0

Wir trauern um unseren langjährigen kinderherzchirurgischen Kollegen Prof. Vladimir Vladimirovich Alexi-Meskhishvili, der in den Morgenstunden des 20. Juli 2021 (*02.03.1941) verstorben ist.
Gezeichnet von langjähriger schwerer chronischer Erkrankung konnte er sich von einer akut notwendigen Notoperation leider nicht mehr erholen und verstarb friedlich.
Nachdem er 1980 in der damaligen UDSSR der erste Herzchirurg war, der am berühmten Bakulev Zentrum in Moskau eine eigens für Säuglinge eingerichtete herzchirurgische Abteilung aufbaute und leitete, kam Prof. Alexi-Meskhishvili auf Drängen von Prof. Hetzer 1990 an das Deutsche Herzzentrum Berlin. Seitdem war er die Säule und die Konstanz in der Kinderherzchirurgie in Berlin. Mit ihm und durch ihn entwickelte sich die operative Behandlung der angeborenen Herzfehler an unserem Zentrum über die vielen Jahrzehnte seiner Tätigkeit, so dass die Kinderherzchirurgie des DHZB schon in den 90-er Jahren eine der wichtigsten und erfolgreichsten in Deutschland geworden war.
Basierend auf seinem unermüdlichen Engagement für alle Patienten mit angeborenen Herzfehlern war es in der Folge im Jahre 2012 auch möglich eine eigene Klinik für Chirurgie von angeborenen Herzfehlern und Kinderherzchirurgie als eigenständige Säule zu etablieren, die seitdem von Prof. Dr. Joachim Photiadis geleitet wird.
Prof. Alexi war noch bis 2014 aktiv im DHZB engagiert und trat dann in seinen verdienten Ruhestand.
Alle, die Prof. Alexi persönlich kannten und erlebt haben, schätzten Ihn als exzellenten Kinderherzchirurgen und vielmehr noch als wunderbaren Kollegen und liebenswerten und edlen Mensch. Er war sehr einfühlsam im Umgang mit seinen Patienten und hatte für jeden von ihnen immer auch ein offenes Herz. Viele Tausend Patienten mit angeborenen Herzfehlern sind von ihm operiert worden, viele von ihnen haben noch viele Jahre aus Dankbarkeit Kontakt zu ihm gehalten.
Prof. Alexi sprach nie gerne über sich selbst, für ihn war stets seine Profession und seine Mission das Wichtigste. Ausbildung, Weiterbildung, stete Verbesserung und intensive Forschung waren seine Triebfedern. Er war einer, der die internationale wissenschaftliche Literatur bestens kannte, war exzellent international bekannt und vernetzt und hat während seiner aktiven Zeit mehr als 700 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Für viele von uns war er Ausbilder, Mentor und Berater in vielen Situationen.
Neben seinem beruflichen Engagement fiel er stets als intelligenter, kultivierter und sensibler Mensch auf, der echtes Interesse für sein Gegenüber hatte. Sein Sinn für Humor und seine Begeisterung für Musik und Literatur waren nur wenigen von uns bekannt, prägten aber seine wenige private Freizeit, die er auch gerne mit sportlicher Aktivität wie Bergsteigen, Wandern und Fahrradfahren füllte.
Prof. Alexi hat sich nun für immer von uns verabschiedet, er wird uns fehlen, aber wir werden ihn in ehrenvoller Erinnerung behalten.
Unsere Gedanken begleiten ihn und seine Familie.

Im Namen des gesamten Vorstands und für das Deutsche Herzzentrum Berlin

Prof. Dr. med. Felix Berger und Prof. Dr. med. Joachim Photiadis

zurück