11.11.2022
Ein großer Schritt ins neue Leben
Nach mehr als einem halben Jahr am DHZB wurde unser Patient Benedikt jetzt in die Reha entlassen. Die intensive Betreuung und Zusammenarbeit unseres interdisziplinären Klinikteams hat diesen Schritt erst möglich gemacht.
Der 15-jährige Benedikt zusammen mit nur einigen DHZB-Kolleginnen und -Kollegen, die ihn in den letzten Monaten intensiv betreut haben (Copyright: DHZB/Pflüger).
Wir freuen uns sehr: Nach mehr als einem halben Jahr am DHZB wurde unser Patient Benedikt jetzt in die Reha entlassen! Unser Abschiedsfoto zeigt den 15-Jährigen zusammen mit nur einem kleinen Teil unseres interdisziplinären Klinikteams, das sich in den letzten Monaten intensiv um ihn gekümmert hat.
Bens Geschichte verdeutlicht, was heute mit den Möglichkeiten einer fachübergreifenden, hochspezialisierten Herzmedizin, aber auch mit viel Mut, Kreativität und Leidenschaft alles machbar ist.
Im April wurde Benedikt aus der Nähe von Heidelberg in Baden-Württemberg als Notfall ins DHZB gebracht. Ben litt an Pulmonaler Hypertonie: Eine angeborene Veränderung seiner Lungengefäße führte zu einem sehr hohen Blutdruck in den Lungenarterien, in der Folge versagte seine rechte und dann auch seine linke Herzkammer. Im Mai kam er auf die Warteliste für eine kombinierte Herz-Lungentransplantation.
Aufgrund des Herzversagens hat das DHZB-Team Ben zur Unterstützung seines Kreislaufs ein ECLS-System – vereinfacht gesagt eine miniaturisierte Herz-Lungen-Maschine – implantiert. Die DHZB-Chirurg*innen haben das Gerät über eine große Vene im Hals sowie ein arterielles Gefäß unter dem Schlüsselbein mit Bens Kreislauf verbunden.
Vier Monate lang hat das System Bens Überleben gesichert. In dieser Zeit halfen unsere Ärzt*innen, Pflegenden, Kardiotechniker*innen sowie unsere Physio- und Atmungstherapeut*innen dem 15-Jährigen dabei, so fit wie möglich zu bleiben. So machte Ben erstaunliche Fortschritte: Mit der Zeit konnte er aufstehen, gehen und – wie unser Video zeigt – sogar Radfahren! Seine Mutter Isolde war immer an seiner Seite; auch seine Schwester Celina begleitete und motivierte Ben, an sich zu glauben, und Vater Christian besuchte ihn immer wieder in Berlin.
Ende September wurde Ben schließlich erfolgreich transplantiert. Der chirurgische Leiter unseres Transplantationsprogramms Prof. Dr. Christoph Knosalla (2.v.l. auf dem Foto) und Herzchirurg Dr. Felix Hennig (hinten rechts neben Ben) setzten ihm in einem zehnstündigen Eingriff gemeinsam mit dem OP-Team ein neues Herz und eine neue Lunge ein.
Benedikt hat sich gut von der Operation erholt und freut sich, jetzt in der Reha die nächsten Schritte zu gehen. Wir wünschen ihm und seiner Familie nur das Beste!
