Luize aus Lettland

Luize (27) aus Lettland hat eine zweimonatige Hospitation in der Klinik für Angeborene Herzfehler – Kinderkardiologie absolviert. Hier lesen Sie, warum sich Luize für eine Hospitation am DHZB entschieden hat und wie ihr typischer Arbeitstag aussieht.

Warum hast Du dich für die Kardiologie entschieden?

Ich interessiere mich für Kardiologie seit ich 15 Jahre alt bin. Meine Tante war Kinderkardiologin. Als sie zum ersten Mal eine Echokardiographie für mich machte und ich den Klang meines Herzens hörte – das war ein magischer Moment. Ich fand dieses Pumporgan sehr kraftvoll und bezaubernd. Später habe ich sogar ein wissenschaftliches Projekt in der Schule  über "angeborene Herzkrankheiten" gemacht. Während meiner ersten Universitätsjahre war ich sowohl an der Erwachsenen- als auch an der Kinderkardiologie interessiert, aber nach dem dritten Jahr wusste ich bereits, dass ich nur mit Kindern arbeiten möchte. Bis jetzt hat sich meine Begeisterung für die Kinderkardiologie nicht verringert. Ich liebe es!

Warum hast Du das DHZB für eine Hospitation ausgewählt? 

Ich kenne das Deutsche Herzzentrum Berlin als eines der besten Zentren für Kinderkardiologie in Europa. Ich wusste, dass ich diese Klinik irgendwann in meiner Karriere besuchen werde. Als ich in einem anderen großen pädiatrischen Kardiologiezentrum des Great Ormond Street Hospital in London gearbeitet habe, wurde mir klar, wie wichtig es ist zu sehen, wie Patienten in verschiedenen Kliniken behandelt werden. Und wie wichtig es für einen Arzt aus einem kleinen Land ist, Erfahrungen in einem so betriebsamen Zentrum, wie es das Deutsche Herzzentrum Berlin ist, zu sammeln. Im März 2018 traf ich Dr. Stanislav Ovroutski, Kardiologe am Deutschen Herzzentrum Berlin. Er kam in unser Krankenhaus in Lettland, um einige unserer Patienten zu konsultieren. Dank der Initiative unseres Herzchirurgen Dr. Valts Ozolins und Dr. Ovroutski konnte ich hier meine Hospitation organisieren.

Was ist das Besondere am Deutschen Herzzentrum Berlin?

Das Deutsche Herzzentrum Berlin ist eines der Referenzzentren für Kinderkardiologie in Europa. Dieses Zentrum hat eine sehr gute Erfahrung mit Herztransplantation, Herzunterstützungssystemen und der Betreuung von Patienten mit univentrikulärer Herzphysiologie.

Gibt es ein typisches Utensil, das Deine Arbeit am besten widerspiegelt?

Wenn ich ein Symbol für meine Arbeit auswählen müsste, wäre das ein Fragezeichen. Warum? Weil ich ständig "Warum?" frage. Da die Medizin manchmal subjektiv sein kann, schätze ich das Arbeiten und Lernen in einer Umgebung, in der konstruktive Fragen einen Weg zur Optimierung eines Behandlungsplans darstellen.

Wie sieht ein typischer Tag am DHZB aus?

Für mich ist jeder Tag anders. Ich war in der Ambulanz, auf der Intermediärpflegestation, auf der Intensivstation, im Herzkatheterlabor und im Operationssaal. Auf der Intermediärpflegestation und der Intensivstation beginnt der Tag mit einer detaillierten Übergabe aller Patienten. Danach begleite ich die Assistenzärzte bei der Visite. Der Teil des Tages, der am meisten Spaß macht, ist die Echokardiographie und die Besprechung des Behandlungsplans, der Wahl der Operation und / oder Intervention, möglicher Langzeitergebnisse. Wenn es eine Herztransplantation oder irgendeine herausfordernde Operation gibt, gehe ich immer in den Operationssaal, um zuzusehen.

Was rätst Du zukünftigen Hospitanten?

Seid begeistert, stellt viele Fragen, lest lokale Richtlinien, teilt eure Erfahrungen mit anderen und liebt die Kardiologie genauso wie ich. Und lächeln − das hilft immer!