Dr. med. Antonia Schulz: Weiterbildung zur Fachärztin für Kinderherzchirurgie

 

 

 

Mein Name ist Antonia. Ich bin 28 Jahre alt und komme aus Dresden. Ich arbeite seit März 2015 als Assistenzärztin in der Klinik für angeborene Herzfehler – Kinderherzchirurgie

 

Warum hast Du Medizin studiert?

Für mich gab es eigentlich nie etwas anderes. Durch meine Eltern, die beide Ärzte sind, bin ich mit dem Bezug zur Medizin aufgewachsen und durfte als Kind auch ab und an mal auf Hausbesuchen Pflaster kleben. Medizin fand ich immer spannend, einen schöneren Beruf konnte ich mir nicht vorstellen.

Warum hast Du dich für Kinderherzchirurgie entschieden?

In der Medizin gibt es viele interessante Gebiete, doch das Herz hat mich schon im Studium recht früh fasziniert. Da ich gerne mit meinen Händen arbeite, war auch der Schritt in die Chirurgie nahe liegend. Ich habe bereits im Studium angefangen in der Herzchirurgie zu arbeiten und durfte dann erstmals während eines Praktikums in Südafrika bei einer Herzoperation bei einem Kind mit Fallot’scher Tetralogie dabei sein. Ich habe mich danach direkt um ein Praktikum in der Kinderkardiologie und Kinderherzchirurgie am DHZB beworben. Dass jeder Herzfehler bei jedem Kind doch anders ist, eine zum Teil komplexe Hämodynamik verstanden werden muss, um am Ende aus eine Fülle an Operationstechniken dann die optimale Therapie für jeden einzelnen unserer kleinen Patienten auszuwählen – das ist eine große Herausforderung für das gesamte Team, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Dass ich mittlerweile Teil dieses interdisziplinären Teams bin, macht mich stolz und die Freude, wenn unsere Patienten gesund und munter die Klinik verlassen, bleibt unübertroffen.

Was sind deine Aufgaben am DHZB?

Als Kinderherzchirurgen kümmern wir uns primär um die operative Versorgung unserer kleinen Patienten. Daher gehört die Assistenz im OP und das Operieren zu meinen Haupttätigkeiten. Natürlich ist aber auch das Gespräch mit den Eltern ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Aufgaben: sowohl die Aufklärung und Beratung vor dem Eingriff, als auch als Ansprechpartner nach der Operation. 

Warum hast Du dich für das DHZB entschieden?

Grundsätzlich gibt es nur wenige Kliniken, die eine eigene Abteilung für Chirurgie angeborener Herzfehler haben. Darüber hinaus zeichnet sich die Kinderherzchirurgie am DHZB dadurch aus, dass sie als eine von sehr wenigen das gesamte therapeutische Spektrum anbietet: Wir versorgen sowohl Neugeborene als auch Erwachsene mit angeborenem Herzfehler und können bis hin zu den komplexesten Korrekturoperation alles anbieten. Zudem besteht die Möglichkeit Herzunterstützungssysteme einzusetzen und Herztransplantationen durchzuführen. Gerade in der Ausbildung ist es natürlich toll, wenn man all das sehen und erlernen kann. 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag am DHZB aus?

Ich komme um 7 Uhr und nach der Frühbesprechung und Visite auf Intensivstation, verschwinde ich meist für den Rest des Tages im OP-Saal. Je nach Programm kann der Tag dann mal kürzer oder auch sehr viel länger werden.

Gibt es ein typisches Utensil, dass zu deiner Tätigkeit am DHZB am besten passt?

Meine Lupenbrille.

Was rätst Du angehenden Assistenzärzten?

Ihr habt euch für den schönsten Beruf überhaupt entschieden! Natürlich wird der Weg holprig, wie jeder der zu einer atemberaubenden Aussicht führt, und ja so mancher wird euch vielleicht auch größere Steine in den Weg legen. Verliert trotzdem nie aus den Augen, warum ihr gerade diesen Weg gehen wolltet und schaut mit jeder Etappe zurück und genießt die Aussicht auf das, was ihr schon erreicht habt. Gebt euer Wissen, eure Erfahrung, aber vor allem eure Begeisterung weiter an die nächste Generation!

Hast Du ein Lebensmotto?

Ein kleiner Notitzzettel in der Schreibunterlage der chirurgischen Station des Tygerberg Hospitals lautete: „Always have a dream. For without such a passion as your constant companion, your walk through life will be meaningless.“ Im Laufe einer sehr intensiven Ausbildungszeit dort, hat sich neben vielen Erlebnissen auch dieser Spruch eingeprägt.

Welche Pläne hast Du, sobald Du deinen Facharzt hast?

Ich träume wie vermutlich alle angehenden Kinderherzchirurgen davon, irgendwann mal eine arterielle Switch-Operation und eine Herztransplantation selber durchzuführen. Das wird sicher nicht sofort nach dem Facharzt passieren, wäre aber der langfristige Plan.

Was machst Du in deiner Freizeit?

Freie Zeit verbringe ich am liebsten mit meinen Freunden und meiner Familie bei leckerem Essen und hin und wieder einem Old Fashioned. Yoga und Laufen helfen dabei im Gleichgewicht zu bleiben. Im Urlaub reisen wir sehr gerne auch in ferne Länder und wenn es nach mir geht am liebsten auch mit der Möglichkeit zu surfen.