Ventrikelseptumdefekt / Kammerscheidewanddefekt (VSD)

Definition

Scheidewanddefekt zwischen rechter und linker Herzkammer.

Diagnostik

  • Echokardiographie: Transthorakal: Lokalisation VSD, Lagebeziehung zur Trikuspidal-, Pulmonal- und Aortenklappe, AV-Klappen-Diameter und -Funktion, mögliches Überreiten / Straddling der AV-Klappe oder des Klappenhalteapparates, RV und LV Funktion. Zusätzliche VSDs apikal, muskulär. 
  • Herzkatheter: Nur bei besonderen Fragestellungen, z.B. bei älteren Patienten zur Abschätzung des Lungengefäßwiderstandes bzw. Reagibilität.

Operation

Nach medianer Sternotomie und Angehen an die Herz-Lungen-Maschine wird ohne Kreislaufstillstand und am kardioplegisch stillgestellten Herz der rechte Vorhof eröffnet. Durch die Trikuspidalklappe wird der VSD mit einem Flicken und mehreren Nähten verschlossen. Eventuell werden zusätzliche Fehlbildungen, wie ein persistierendes Foramen ovale oder ein Ductus arteriosus, verschlossen. Abhängig von der Lage des VSD's kann der Zugangsweg auch durch die Pulmonalklappe, die Aortenklappe oder über den rechtsventrikulären Ausflusstrakt gewählt werden. In Ausnahmefällen ist auch eine Inzision des Herzspitzennahen rechten Venktrikels erforderlich.

 

Mögliche Komplikationen im Langzeitverlauf

Die Prognose des Kindes ist bei dem zugrunde liegenden Herzfehler kurz- und langfristig gut. Der Patient gilt nach einer Phase der Adaptation als herzgesund. Unmittelbar postoperativ lassen sich oft am Patchrand kleinere Restdefekte (<3 mm Diameter) nachweisen, die sich nach zirka einem Jahr verschließen sollten. Nicht Druck trennende, residuelle VSDs, die mit einer Druckerhöhung oder Volumenbelastung des rechten Ventrikel einhergehen, stellen eine Indikation zu Reintervention dar.

Empfehlung in der Weiterbehandlung

Wir empfehlen nach Patchverschluss die Endokarditisprophylaxe zu den bekannten Indikationen noch für ein halbes Jahr fortzusetzen.