Die Computertomographie (CT) basiert auf der Nutzung von Röntgenstrahlen und produziert wie die MRT viele Schnittbilder. Die Patient*innen liegen in einer rotierenden Röntgenröhre. Der Computer errechnet aus vielen zweidimensionalen Röntgenbildern ein dreidimensionales Gesamtbild. Die CT ist bei Aortenerkrankungen das Mittel der Wahl, um eine präzise Diagnose stellen zu können.

Die Untersuchung dauert im Vergleich zur MRT nur wenige Minuten und kann daher auch in einer Notfallsituation angewandt werden. Am DHZB nutzen wir einen modernen Dual Source Computertomographen, bei dem zwei Röntgenröhre gleichzeitig um den Körper rotieren. Damit lassen sich Scans in Sekundenschnelle und ohne „Atemanhalter“ durchführen. Weitere Informationen zu unseren CT-Geräten gibt es hier.

Um Blutgefäße (z.B. die Aorta) besser zu beurteilen, wird oftmals Kontrastmittel verwendet. Diese Untersuchung nennt man CT-Angiographie.

Ablauf einer CT-Untersuchung

Die CT-Untersuchung dauert ca. 15 Minuten. Zu Beginn wird eine Aufnahme des Herzens ohne Röntgenkontrastmittel gemacht. Mit der Aufnahme kann der Anteil an Kalk an den Herzkranzgefäßen bestimmt werden. Diese auch "Kalzium-Scoring" genannte Methode erlaubt eine erste Abschätzung des Arteriosklerose-Risikos. Anschließend werden die Herzkranzgefäße mit Hilfe eines Röntgenkontrastmittels, das über die Vene des Patienten gegeben wird, aufgenommen. Dies wird auch als "Koronar-CT" oder "Koronar-CT-Angiographie" bezeichnet. Für eine sehr gute Bildqualität muss der Patient meist vor der Untersuchung ein Medikament zur Gefäßerweiterung (Nitrat) sowie zur Senkung der Herzfrequenz (Betablocker) einnehmen.

Wann ist eine CT nötig?

Die kardiologischen Fachgesellschaften empfehlen bei Patienten mit niedrigem und mittlerem Risiko einer koronaren Herzkrankheit (KHK) eine Computertomographie. Auch bei Patienten mit schon bekannter KHK und insbesondere nach ACVB-Operation stellt die CT-Untersuchung eine Alternative zum invasiven Herzkatheter dar oder kann als Entscheidungshilfe dienen, ob ein Herzkatheter notwendig ist. Als Vorsorgeuntersuchung wird die Computertomographie nicht empfohlen.

Weitere Anwendungsgebiete der CT in unserer Klinik:

  • Erkrankungen der großen (Aorta) und kleinen Gefäße (z.B. Hals- und Beingefäße)
  • vor Klappenoperationen (TAVI)
  • bei metallischen Implantaten zur Bestimmung der Herzanatomie und -funktion
  • zur Verlaufskontrolle nach einer Herztransplantation
  • bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern

Wann sollte keine CT gemacht werden?

Eine Computertomographie wird meist nicht vorgenommen bei

  • sehr stark eingeschränkter Nierenfunktion
  • nicht behandelter Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)
  • Allergie gegen Röntgen-Kontrastmittel
  • Schwangerschaft

Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT)

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT) benutzt radioaktiv markierte Stoffe, um die Stoffwechselaktivität im Gewebe zu messen. Es handelt sich ebenfalls um eine Schnittbilduntersuchung, die mit der CT-Untersuchung kombiniert werden kann. In der Kardiologie wird die PET-CT beispielsweise genutzt, um die Vitalität des Herzmuskels zu beurteilen. In der Aortenchirurgie kann mithilfe von radioaktiv markierten Zuckern eine Entzündung der Aorta oder eine Protheseninfektion bildlich dargestellt werden. Entzündetes Gewebe ist stoffwechselaktiver und verbraucht mehr Zucker, weshalb sich besonders viele radioaktiv markierte Stoffe in diesem Gebiet anreichern.


Über den Autor

Dr. med. Natalia Solowjowa ist Funktionsärztin Chirurgie und Expertin für Computertomographie am Deutschen Herzzentrum der Charité (DHZC).

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Stand des Ratgebers: April 2022