Für die Weiterentwicklung der Herzmedizin
Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie sind auch an Forschungsprojekten beteiligt. Ziel ist es, dass unsere Forschung möglichst schnell in die Praxis umgesetzt wird und den Patient:innen zugute kommt. Mehr über unsere Forschungsprojekte können Sie hier lesen.
Ausgewählte Projekte
Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung DZHK
Das 2011 gegründete DZHK vereint Grundlagenforscher und klinische Forscher an sieben Standorten in Deutschland. Ziel der Einrichtung ist es, neue Ansätze aus der Herz-Kreislauf-Forschung schnellstmöglich in die klinische Anwendung zu bringen, um Vorbeugung, Diagnose, und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern.
Biofilmzentrum
Unter Biofilm versteht man eine "Schleimschicht", in der Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze angesiedelt sein können. Nach Angaben des National Institute of Health lassen sich 80 Prozent aller Infektionen auf Biofilme zurückführen. Das Biofilmzentrum unter der Leitung von PD Dr. Annette Moter dient der Erforschung und Diagnostik von Biofilminfektionen und anderen schwer diagnostizierbaren Infektionen.
Tissue Engineering
Seit einigen Jahren widmet sich die experimentelle Forschung im DHZC der künstlichen Züchtung komplexer Gewebe, was Tissue Engineering (TE) genannt wird. Ziel des Tissue Engineering ist es, Gewebe und Organe in vitro herzustellen und so neue Therapiemöglichkeiten zu erschließen.
Medical Data Science and machine intelligence
Ein Forschungsteam am DHZC entwickelt ein System, wie große Datenmengen auf einer Intensivstation integrativ verarbeitet und zur frühzeitigen Vorhersage von postoperativen Komplikationen genutzt werden können
Berlin-Brandenburger Centrum für regenerative Therapien (BCRT)
Das menschliche Herz hat nur eine sehr beschränkte Regenerationsfähigkeit: Wenn die Herzmuskelzellen absterben, werden sie nur in geringem Umfang nachgebildet. Ziel der Forschungsarbeit am Berlin-Brandenburger Centrum für regenerative Therapien ist es deshalb, eine Therapie zur langfristigen Erholung von Herzmuskelgewebe zu entwickeln. Wir untersuchen dafür das regenerative Potenzial von Stammzellen aus alternativen Quellen (neonatale und induzierte pluripotente Stammzellen).
Überlebenszeit nach Herztransplantation
Die Organallokation für die Herztransplantation ist ein sehr kompliziertes Verfahren. Das Kriterium der Erfolgsaussicht wird anhand unterschiedlicher Rechenmodelle bewertet, die eine Vorhersage bezüglich der Überlebenszeit nach einer Transplantation zu treffen versuchen. Ein DHZC-Forscherteam will diese Modelle bewerten
Das "Zurich Heart" Projekt
Mechanische Kreislaufunterstützungssysteme, meist als Kunstherzen bezeichnet, dienen bei unheilbarer Herzinsuffizienz als Überbrückung der Wartezeit zu einer Herztransplantation. Angesichts des Mangels an Spenderorganen werden Kunstherzen zunehmend auch zu einer dauerhaften Alternative zu einer Transplantation. In Kooperation mit der Hochschulmedizin Zürich erforscht das DHZC neue Kunstherz-Konzepte.
Forschungsgruppe Herzchirurgie (AG Emmert)
Die interdisziplinäre Forschungsgruppe Herzchirurgie, die von Prof. Dr. med. Maximilian Emmert geleitet wird, will innovative chirurgische und minimalinvasive Transkatheterverfahren, neuartige diagnostische Instrumente und therapeutische Konzepte entwickeln, damit Patient:innen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zukunft noch besser behandelt werden können. Auf einer eigenen, englischsprachigen Projektseite stellt die Forschungsgruppe ihre Arbeit vor.
Retrospektive Validierungsstudie der XCardiac Blutungsdetektion (X-C-Bleeding) nach herz- und thoraxchirurgischen Eingriffen
Ziele der Forschung:
Blutungen nach Operationen sind eine relevante Komplikation, die die Mortalität und Morbidität nach Operationen relevant erhöht. Die Diagnosestellung und Findung der geeigneten Therapie ist häufig anspruchsvoll, komplex und hängt aktuell noch stark von der persönlichen Erfahrung des Behandlungsteams ab. Verspätete Diagnosestellung kann verheerende Auswirkungen bis hin zum Tod haben. Bisher werden verschiedene Biomarker (z.B. Laborwerte) in diese Entscheidungen einbezogen, die viele Differenzialdiagnosen zulassen und häufig verspätet reagieren.
Mit Hilfe eines auf künstlicher Intelligenz basierenden Biomarkers möchten wir die Einschätzung und Diagnosefindung von Blutungen erleichtern und früher ermöglichen: hierbei gibt X-C-Bleeding (ein CE-zertifiziertes, bereits zugelassenes Medizinprodukt) in Echtzeit basierend auf Daten aus der klinischen Routine das zusammengefasste Blutungsrisiko an und gewichtet die Einflussfaktoren. X-C-Bleeding ist so konzipiert, dass die Diagnosestellung und Indikationsstellung für weiterführende Diagnostik und Therapie immer beim Behandlungsteam bleiben wird und in keinem Fall durch die künstliche Intelligenz erfolgt.
In dieser Studie läuft die Auswertung Ihrer Daten durch X-C-Bleeding im Hintergrund ab und hat keinen Einfluss auf die Entscheidungen des Behandlungsteams. Rückblickend werden anonymisiert Ihre klinischen Daten durch in der Klinik angestellte Ärzt:innen ausgewertet und mit den Ergebnissen von X-C-Bleeding verglichen. Auf Ihre Behandlung hat diese Studie keinen Einfluss, da die Auswertung erst nach Abschluss der Behandlung stattfindet.
Es werden keine gesonderten Daten erhoben. Die Auswertung durch X-C-Bleeding erfolgt auf den krankenhausinternen Servern, ein Datenexport oder eine Weitergabe der Daten an Dritte ist nicht notwendig.