Keine Angst vor Schmerzen!

Häufig ist die Vorstellung, operiert zu werden, mit Furcht vor Schmerzen nach dem operativen Eingriff oder sogar mit schmerzhaften Vorerfahrungen dieser Art verbunden. Eine gute Schmerztherapie aber schafft die besten Voraussetzungen für eine schnelle Erholung und frühe Mobilisation. Die Schmerzausschaltung beginnt bereits mit Einleitung der Anästhesie und wird intra- und postoperativ fortgesetzt. In den ersten Stunden nach der Operation werden die Schmerzmittelgaben auf der Intensivstation bzw. in der PACU noch vom Sie betreuenden medizinischen Personal intravenös verabreicht. Sobald Sie wach und ansprechbar sind, erhalten Sie die Schmerztherapie nach einem im Haus erarbeiteten und bewährten Schmerzkonzept, das individuell auf Sie abgestimmt wird.

In der Regel wird eine Kombination aus verschiedenen Schmerzmitteln eingesetzt, die regelmäßig nach einem Zeitplan eingenommen werden. Zusätzlich können Sie entsprechend Ihres individuellen Bedarfs weitere Schmerzmittel erhalten, wenn Sie diese benötigen.

Um den Bedarf an Schmerzmitteln bei genau anpassen zu können, werden Sie gebeten, die Stärke Ihrer Schmerzen mit Hilfe einer Schmerzskala abzuschätzen. Diese sogenannte Schmerzmessung wird vom Pflegepersonal oder bei der Visite sowie zur Kontrolle nach Schmerzmittelgabe durchgeführt. Bei dieser Schmerzmessung/Schmerzerfassung wird der Ruhe- und Bewegungsschmerz ermittelt. Bewegung wie Aufstehen oder Husten hat oft schmerzverstärkende Wirkung, besonders nach chirurgischen Eingriffen. Ein wichtiges Ziel des Schmerzmanagements ist es, Schonhaltung zu vermeiden und eine frühe Mobilisation zu erreichen.

Ehrlicherweise muss man anmerken, dass in den ersten postoperativen Tagen - insbesondere wenn noch Drainagen im Operationsgebiet liegen - eine komplette Schmerzfreiheit (entsprechend einem Wert von 0 auf der unten angeführten Skala) oft nicht erreicht werden kann.

Deshalb oder trotzdem: Keine Angst vor Schmerzen!

Der realistisch erzielbare Wert auf der Schmerzskala bei angemessener Schmerztherapie liegt bei 2 bis 3, ab einem Wert von 4 besteht Interventionsbedarf.

Bitte teilen Sie uns unbedingt mit, wenn Sie Schmerzen haben!

Nur Sie können Ihre Schmerzen beurteilen, und Ihr Schmerzempfinden ist unser Richtmaß, auf das wir individuell eingehen. Dafür werden wir Sie bitten, die Schmerzstärke auf einer Skala von 0 bis 10 anzugeben, wobei 0 kein Schmerz bedeutet und 10 dem stärksten vorstellbaren Schmerz entspricht.

Zwar kann niemand nach einer Operation absolute Schmerzfreiheit garantieren, aber wir sind erst zufrieden, wenn Sie es sind.